Im Rahmen der Projekttage haben wir, die Klasse 10c, das Amtsgericht in Neu-Ulm besucht. Hier durften wir eine Gerichtsverhandlung miterleben. Jedoch erschien die Angeklagte auch nach wiederholtem Aufruf nicht. Da sie schon bei zwei weiteren Verhandlungen nicht auftauchte, alarmierte die Richterin die Polizei, um sie zum Gericht zu begleiten. Während wir warteten, erfuhren wir einige Details zu ihrem Fall. So wurde uns von ihren komplizierteren Familienverhältnissen und ihrer Vorstrafe erzählt, sie hatte nämlich bereits eine Bewährungsstrafe erhalten. Als sie schließlich eintraf, las die Staatsanwältin die Anklagen vor, wobei es sich um sechs Betrugsfälle handelte. Sie hatte Ware über e-Bay Kleinanzeigen verkauft, obwohl sie diese gar nicht besessen hatte. Die Staatsanwältin und der Verteidiger wägten ihre Taten ab. Für die Angeklagte sprach, dass sie ein allumfassendes Geständnis ablegte, sich entschuldigte sowie bestätigte, dass sie die Geldsumme den Beteiligten zurückzahlen wollte. Jedoch war sie Zu diesem Zeitpunkt bereits vorbestraft, war mehrfach nicht zu ihrem Gerichtstermin erschienen und hatte sich zudem vor besagter Verhandlung nicht um Wiedergutmachung bemüht. Deswegen sprach die Richterin ihr Urteil über eine insgesamt dreizehnmonatige Freiheitsstrafe. Die gesamte Verhandlung war definitiv eine spannende Erfahrung, insbesondere einmal miterleben zu dürfen, wie genau ein Gerichtsurteil abläuft. Außerdem war es interessant sich mit dem Fall und der Angeklagten zu beschäftigen, die eigentlich gar nicht aussah wie eine stereotypische Kriminelle. Der Besuch eines öffentlichen Prozesses im Amtsgericht ist wirklich empfehlenswert.
Charlize Metschke (10c), Birgit Schuhmacher