Die Fahrt der 10B begann am Sonntag, 11.05.25 nicht ganz wie geplant. Vor Ort erfuhren wir, dass alle Züge von Ulm nach München aufgrund einer Streckensperrung ausfielen. Nur dank einiger Eltern, die trotz Muttertag ihre Kinder und Freunde nach München fuhren, konnten wir unsere Reise fortsetzen. Von dort lief die Fahrt-abgesehen von einem Waggonwechsel und ein wenig Verspätung im Anschlusszug, weshalb wir eine kurze Sporteinlage machen mussten, um unseren letzten Zug zu bekommen – recht ereignislos. Schlussendlich kamen wir dann um ca. 21:30 in Jihlava an, wo wir bereits von unseren Austauschpartnern erwartet wurden.
Am Montag standen wir trotz der späten Ankunft um 8 Uhr in der Partnerschule. Dort bekamen wir zunächst eine Führung durch das Gebäude und im Anschluss einen kleinen Einblick in die Robotik oder den 3D Druck. Nach der Mittagspause wurden uns einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Jihlava gezeigt. Den Nachmittag ließen wir bei einem gemeinsamen Picknick im Park nahe der Schule ausklingen. Für viele war der Tag damit aber noch nicht zu Ende – ein Besuch im Zoo von Jihlava durfte natürlich nicht fehlen.
Dienstag war unser Projekttag. Am Vormittag besuchten wir in sprachgetrennten Gruppen die Firma ZALL JIHLAVAN AIRPLAINES, welche ultraleichte Flugzeuge herstellen und wartet. Direkt im Anschluss besichtigten wir das Unternehmen Enviropol, das sich auf das Recycling von Elektroschrott spezialisiert hat. Aktuell werden in dem einzigen solchen Unternehmen in Mitteleuropa etwa 150 Tonnen pro Tag verarbeitet -rund 60 Tonnen mehr als noch bei der Gründung vor zwölf Jahren. Nach dem Mittagessen in der Schulkantine arbeiteten wir an unseren Präsentationen weiter, die wir bereits vor einigen Wochen in Deutschland begonnen hatten.
Am Mittwoch trafen wir uns bereits um 7:50 zur zweistündige Fahrt nach Prag. Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt. Bei einer etwa dreistündigen Führung mit unseren Austauschpartnern sahen wir unter anderem die berühmte Prager Rathausuhr, überquerten die Karlsbrücke und erlebten sogar eine Wachablösung vor dem Sitz des Präsidenten. Nach der Tour hatten wir ausreichend Freizeit, die wir in Kleingruppen je nach unseren Interessen gestalteten. Zwölf Stunden später waren wir wieder an unserem Startpunkt in Jihlava.
Der Donnerstag war der entspannteste Tag der Woche. Es stand lediglich der Vortrag bzw. das Aufnehmen unserer Präsentationen für den Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds auf dem Programm. Nach dem Mittagessen war der „offizielle“Teil des Tages beendet – doch für uns ging es weiter: Nach einer kurzen Pause trafen wir uns erneut, um gemeinsam (und gegeneinander) mehrere Runden Lasertag zu spielen.
Den letzten Tag unserer Tschechienfahrt verbrachten wir in Kutná Hora. Nachdem wir dort zunächst Zeit zur freien Verfügung hatten und die Stadt auf eigene Faust erkunden konnte, nahmen wir an einer Führung durch das Böhmische Silbermuseum teil. Dabei erfuhren wir nicht nur Interessantes über die Münzprägung und die Arbeit der damaligen Bergleute, sondern durften auch einen der historischen Stollen besichtigen. Zum Glück litt niemand unter Platzangst, denn an machen Stellen war der Gang nur 122 cm hoch oder gerade einmal 40 cm breit – und das über mehrere Meter. Bevor wir nach Jihlava zurückfuhren, legten wir noch einen Zwischenstopp am berühmten Beinhaus Sedlec ein.
Am Samstag traten wir schließlich die Heimreise an. Auch wenn die Woche voller spannender, lehrreicher, und unvergesslicher Erlebnisse war, waren viele von uns froh, nach den intensiven Tagen wieder nach Hause zu kommen.
Unser Austauschprogramm wurde unterstützt von dem Förderverein Gymnasium Jihlava und den Freunden des Gymnasium Weißenhorn, dem Landratsamt Neu-Ulm und vor allem dem deutsch-tschechischen Zukunftsfond.


Saloma Reh, 10B